Ein Amoklauf aus Sicht des Täters – warum hast du diese Perspektive
für deinen Roman „Kopfschuss“ gewählt?


Damit der Leser hautnah erlebt, wie schmal der Grat zwischen Kränkung und Aggression, Demütigung und Vergeltung sein kann. Wer mit den Augen der Hauptfigur über den Pistolenlauf späht, verfällt – von mir als Autor so angelegt –  Mathias' Getriebenwerden, seinem Blutrausch. Hinzu kommt eine verstörende Erkenntnis: Mathias ist nicht durch und durch schlecht. Jeder Täter ist gleichzeitig Opfer. Das soll weder eine Entschuldigung sein, noch der Versuch einer Erklärung. Sondern vielmehr die Bitte an jeden von uns, die Tür stets einen Spalt offen zu halten: Selbst das größte Arschloch verdient ein Minimum an Respekt.

ZurückVorwärts